Folgende Tagesordnungspunkte sind geplant:

– Bericht aus der Finanzausschusssitzung; Finanzierungsplan 2016
– Bericht zu Plänen „Altersgerechtes Wohnen“
– Weiteres Vorgehen zum Bahnhof – Barrierefreier Zugang
– Bericht aus dem Arbeitskreis „Rathaus“
– Ernsts Offener Brief an S. Gabriel & B. Hendricks, und wie antworten wir auf die Antworten
– Bericht von der Kreisausschuss-Sitzung v. 2.3. (u.a. neuer Wahlkreis, Tempo 120)
– Bürgerforum zum Rathaus?
– Wohnen für Hilfe (anerkannter Asylbewerber)
– Wollen wir Gerhard Kastl als Referenten zum Thema „BGE“ einladen?
– „Delegiertenwahlen Bundestagswahlen“: Termin vor Juni finden
– Verschiedenes

Am 30. Januar 2016, dem letzten Samstag des Monats, traf sich der SPD-Ortsverein zum inzwischen schon fast traditionellen Neujahrsweißwurst-Essen. Im Gasthaus Ruf in Oberalting wurde eine lange Tafel für uns gedeckt und zahlreiche Genossinnen, Genossen und Freundinnen der SPD genossen das gesellige Beisammensein. Dass auch viele ihren Partner oder ihre Partnerin mitbrachten, hat uns sehr gefreut.

Charlotte Gärtner erhält die Silberne Ehrennadel glänzend für mehr als 25 Jahre Mitgliedschaft im OV Seefeld

Charlotte Gärtner erhält die Silberne Ehrennadel glänzend für mehr als 25 Jahre Mitgliedschaft im OV Seefeld

Bei der Begrüßungsrede dankte die Vorsitzende Marion Koppelmann den Anwesenden für ihr ehrenamtliches Engagement des vergangenen Jahres, ob nun aktiv in der ersten Reihe oder inzwischen passiv, nachdem man früher selbst aktiv gewesen war.

Was 2015 gebracht hat

Nach der Ehrung von Charlotte Gärtner fasste die Vorsitzende kurz die Aktivitäten des vergangenen Jahres zusammen.

Im Frühjahr war der SPD-Ortsverein besonders aktiv in Sachen TTIP. Unter der Federführung von Ernst Deiringer formulierte er eine Stellungnahme zu CETA und TTIP an den Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel, die danach auch vom SPD-Kreisverband übernommen wurde.

Demo in München

Demo in München

 

Im Frühsommer nahmen viele Ortsvereinsmitglieder und uns zugetane Parteifreie an der Anti-TTIP-Demonstration in München teil. Wolfgang Niemanns Plakat „TTIP = Diktatur der Konzerne“ wurde anschließend in zahlreichen Nachrichtensendungen ausgestrahlt.

 

 

Sinngemäß hier übertragen: Metallrampe beidseits vom Treppenhaus

Sinngemäß hier übertragen: Metallrampe beidseits vom Treppenhaus

Unsere Mitglieder Dr. Sven Nissen-Meyer, Ernst Deiringer und Wolfgang Weishäupl, der zudem VdK-Vorsitzender unserer und der Nachbargemeinde Wörthsee ist, engagierten sich in Sachen Barrierefreier Bahnhof. Dazu nahmen sie unter anderem an einem Runden Tisch zum Thema „Verkehr und Verkehrssicherheit“ der Agenda Verkehr im Rathaus teil.

Im Sommer 2015 kamen die ersten Asylbewerber in unsere Gemeinde. In diesem Zusammenhang dankte Marion Koppelmann unseren parteifreien Gemeinderätinnen Ute Dorschner und Dr. Brigitte Altenberger für ihr herausragendes Engagement im Helferkreis für Asylbewerber, der von der Agenda „Asyl & Integration“ organisiert wird. Mehr dazu finden Sie unter folgendem Link www.agenda-seefeld.de, und da unter „Integration & Asyl“.

banner_pilsensee-nachrichtenVor den Sommerferien hat der Ortsverein das Traditionsblatt „Pilsensee-Nachrichten“ auf seine Online-Plattform gebracht, sodass man nun täglich auf der Web-Seite des Ortsvereins „www://spd-seefeld-oberbayern.de“ aktuelle Meinungsberichte nachlesen kann, die etwa halbjährlich gebündelt unter einer eigenen Rubrik „Pilsensee-Nachrichten“ zusammengefasst werden. Anstatt der Jahrzehnte lang persönlich verteilten „PN“, macht nun ein per Postwurfsendung „unters Volk“ gebrachter Flyer darauf aufmerksam, WAS DIE SPD IM ORT BEWEGT — und hierbei ist die Doppeldeutigkeit durchaus Absicht. Dieser Wandel ist einerseits dem auch in unserem „Verein“ fortschreitenden Durchschnittsalter, andererseits aber auch dem technischen Fortschritt geschuldet …
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Im Winter, eigentlich schon im neuen Jahr, wurde im Gemeinderat endlich über den seit Jahren vorliegenden SPD-Antrag in Sachen Tempo 30 innerorts entschieden, und 2016 wird nun auch „am Berg“ von Oberalting eine Tempo-30-Zone geschaffen. Ein Erfolg, den wir der Hartnäckigkeit unserer Gemeinderatsmitglieder Prof. Dr. Martin Dameris und Ute Dorschner zu verdanken haben.

 In 2016 Kräfte bündeln als „Alternative für Seefeld“

Auch wenn die Veranstaltung als geselliges Beisammensein konzipiert war, konnte die Vorsitzende nicht umhin, darauf hinzuweisen, dass das neue Jahr den SPD-Ortsverein vor große Herausforderungen stellen würde und man versuchen müsse, seine Kräfte erneut zu bündeln und auch inzwischen weniger präsente Mitglieder wieder zurück ins Boot zu holen.

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Das nach wie vor auf allen politischen Ebenen brisante Thema „Asyl“ erfordere einfach noch mehr Zusammenhalt innerhalb des Ortsvereins, erklärte die Vorsitzende, besonders dann, wenn man die Mitbürgerinnen und Mitbürger davon überzeugen wolle, dass gewisse alternative Parteien die mit der Flüchtlingsproblematik einhergehenden Probleme nicht lösten, sondern nur noch verschärften.

Was steht für 2016 außerdem auf der Agenda

Für 2016 plant der SPD-Ortsverein außerdem, die Themen „Klimaschutz“,  „Neue Wohnformen“ und  „Verteilungsgerechtigkeit“ in den Fokus zu rücken. Dazu sind Offene Stammtische und Info-Stände angedacht. Und natürlich würden wir uns über Neumitglieder sehr freuen!

Autorin: Marion Koppelmann

 

SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS
SPD Ortsverein Seefeld

SPD Ortsverein Seefeld, Münchner Str. 1d, 82229 Seefeld

Seefeld, den 02.02.2016

Sehr geehrte Frau Ministerin, sehr geehrter Herr Minister,
liebe Barbara, lieber Sigmar,

abgesehen von den bisher schon in der Öffentlichkeit als auch parteiintern vorgebrachten Bedenken gegen die Handelsabkommen CETA und TTIP wie Investitionsschutz, Schiedsgerichte, regulatorische Kooperation, Schutzniveau in den Bereichen Soziales, Arbeit, Verbraucher und Umwelt sowie Demokratiedefizite kommen noch drei wesentliche Aspekte hinzu: Klimaschutz, globale Einkommensverteilung sowie die poli-tische und wirtschaftliche Verfassung Europas. Diese Themen wurden bei der bisherigen öffentlichen Diskussion um die Handelsabkommen weitgehend vernachlässigt und müssen unbedingt in die Verhandlungen eingebracht werden.

Klimaschutz
Im Lichte des letzten Sachstandsberichtes des IPCC vom Herbst 2014 und den Ergebnissen der Klimakonferenz in Paris vom Dezember 2015 sind die Grundsätze und Zielsetzungen der Handelsabkommen CETA und TTIP neu zu bewerten. Im Verhandlungsmandat zu TTIP wird als erstes Ziel genannt:
„… Handel und Investitionen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten auszuweiten, indem … durch einen besseren Marktzugang … neue wirtschaftliche Möglichkeiten für die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wachstum eröffnet werden …“.
Dieses Ziel widerspricht der auf dem G7-Gipfel 2015 in Elmau verfassten Absichtserklärung zur Dekarbonisierung. Um die bei der Pariser Klimakonferenz vereinbarte 2°-Grenze einzuhalten, muss jetzt sofort damit begonnen werden, den CO2-Ausstoß zu verringern. Die Bundesregierung strebt bis 2020 eine Senkung der Treibhausgasemissionen von 40% und bis 2050 eine Senkung von 80-95% im Vergleich zu 1990 an. Laut Sondergutachten des WBGU (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen) reicht dies allein jedoch nicht aus, die angestrebte 2°-Grenze einzuhalten, weder unter dem Aspekt einer „Zukunftsverantwortung“ noch einer „Historischen Verantwortung“. Die durch die bisherige globale Wirtschaftsentwicklung bereits erfolgte globale Temperaturerhöhung um 1°C sowie die Anreicherung des CO2-Gehalts der Atmosphäre auf 400 ppmv erlauben es nicht, die weltweite Wirtschaftsentwicklung im bisherigen Stil weiter zu betreiben und den Gütertransport zu erweitern. Hierzu seien nur zwei Zitate aus dem der Bundesregierung vorliegenden Sondergutachten „Klimaschutz als Weltbürgerbewegung“ des WBGU von 2014 genannt:
„Der Transport nimmt eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung der Endenergienutzung ein. Gegenwärtig ist dieser Sektor für etwa 27% der Endenergienutzung verantwortlich sowie direkt für den Ausstoß von knapp 7 Gt CO2.“
„Der Schutz der Erdsystemleistungen ist jedoch für die nachhaltige Entwicklung unverzichtbar. Dies begründet die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in Gesellschaft und Wirtschaft. Weiterlesen

Gratulation an die SZ zum Artikel „Empört Euch“! (http://www.sueddeutsche.de/leben/essay-empoert-euch-1.2827062) Und Gratulationen an alle Leserbriefschreiber am 30.1. zu diesem brisanten Thema! Passend zur Karikatur möchte ich noch auf einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Schere zwischen arm und reich hinweisen: den Mechanismus des Zinses-Zins bei den Lohnzuwächsen von Arbeiternehmern. Beispiel: Zwei Angestellte an jeweils unterem und oberem Rand der Mittelschicht verdienen 2.000 bzw. 10.000 € / Monat. Angenommen der durchschnittliche Lohnzuwachs über 30 Jahre beträgt für beide 3% pro Jahr. Dann ergeben sich die Einkommen nach 30 Jahren als Produkt vom Anfangsgehalt mal 1,03 hoch 30. Die entsprechende zeitliche Entwicklung der zwei Gehälter über die 30 Jahre wird in der ersten Grafik (Einkommensentwicklung alt) deutlich.
Diese Grafik zeigt ganz anschaulich für die zwei Einkommen, wie die Gehälter bei dem üblichen Modell auseinanderdriften. Der Bezieher des oberen Einkommens hat unverhältnissmäßig mehr Möglichkeiten, ein ordentliches Vermögen und eine ordentliche Rente anzuhäufen als der untere. Es gilt das alte Prinzip: Wer hat, dem wird gegeben. Es ist ja auch schon in der Vergangenheit etwas dagegen unternommen worden: Sockelzuwächse für die unteren Lohngruppen. Das lindert, aber beseitigt das Problem nicht.
Ein gerechterer Ansatz wäre meines Erachtens bei z.B. 3% Lohnzuwachs den Mittelwert der Jahreseinkommen aller Arbeitnehmer einer Firma oder einer Gewerkschaft zu berechnen, aus diesem Wert den 3%-Zuwachs in Euro zu berechnen und allen Arbeitnehmern diesen dann gleich hoch zu gewähren. Dadurch hätten die Unternehmer keine zusätzlichen Kosten (im Vergleich zu obigem Modell) und die Arbeitnehmer eine gerechtere Einkommenszunahme. Eine Nivellierung der Einkommen wäre das trotzdem nicht, wovor ja viele Menschen Angst haben. Die gut Verdienenden hätten immer noch weit mehr in der Tasche.
Dieses alternative Modell wird in der zweiten Grafik (Einkommensentwicklung neu) gezeigt, für die gleichen zwei Gehälter wie im ersten Modell: Die Einkommen entwickeln sich parallel, was viel mehr dem Gerechtigkeitssinn entspräche.

Einkommensentwicklung alt<a Einkommensentwicklung neu

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Dr. Sven Nissen-Meyer
Seefeld

Der Gemeinderat hat einstimmig den Beitritt zum Klima-Pakt des Landkreises Starnberg am 19. Januar 2016 beschlossen. Ziel ist es die Energiewende im Landkreis und seien Gemeinden zu intensivieren. Der Klima-Pakt ist das Ergebnis einer Klimaschutzwerkstatt, zu der Landrat Roth Ende letzten Jahres eingeladen hatte.

Bei der Klimaschutzwerkstatt am 13. November 2015 in Landratsamt Starnberg wurde zu Beginn noch einmal festgestellt, dass sich die Energiewende im Landkreis Starnberg derzeit recht langsam vollzieht. Es wurde betont, dass sich der Energiewendebeschluss im Kreistag aus dem Jahr 2005, den Landkreis bis zum Jahre 2035 vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen, weiterhin eine wichtige Zielvorgabe darstellt. Um dieses große Ziel zu erreichen, wurden eine Reihe von Möglichkeiten und Projektideen diskutiert. Die Ergebnisse der Klimaschutzwerkstatt wurden in einem praxisrelevanten und realistischen Maßnahmenkatalog zusammengestellt und Anleitungen zur Umsetzung geliefert (siehe www.landkreis-starnberg.de/klimapakt). Insgesamt umfasst der Katalog 44 Projektideen, die mit unterschiedlichem personellen und finanziellen Aufwand umgesetzt werden können. Am Ende der Klimaschutzwerkstatt wurde ein Klima-Pakt verabschiedet, dem alle Gemeinden des Landkreises beitreten sollen.

Die Gemeinde Seefeld hat sich mit dem Beitritt zum Klima-Pakt verpflichtet, in den nächsten 3 Jahren (2016-2018) pro Jahr mindestens drei möglichst ehrgeizig und zielorientierte Maßnahmen aus dem Katalog zu beginnen bzw. in die Tat umzusetzen. Eine davon ist möglichst durch den Bürgermeister zur Chefsache zu machen. Der Klimaschutzgedanke soll in Zukunft verstärkt bei allen Entscheidungen des Gemeinderats Berücksichtigung finden.

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Martin Dameris

In der Gemeinderatssitzung am 19. Januar 2016 wurde von der Gemeindeverwaltung in Abstimmung mit der Polizei ein Plan vorgestellt, in Oberalting Tempo-30-Zonen einzurichten. Nach eingehender Diskussion hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit zugestimmt. Mit Ausnahme der Hauptdurchgangsstraßen (Hauptstraße und Mühlbachstraße, hier gilt Tempo 50) gilt nun in Oberalting Tempo 30 und die für Tempo-30-Zonen übliche „rechts vor links“ Regelung.

Vor mehr als 3 Jahren wurden in der Gemeinde Seefeld Unterschriften gesammelt mit dem Ziel, im Gemeindegebiet einheitlich Tempo-30-Zonen einzurichten. Diese parteiübergreifende Initiative war von Mitgliedern der SPD Seefeld ins Leben gerufen worden. Nahezu 500 Menschen haben seinerzeit die ausliegenden Listen unterschrieben. Ein entsprechend lautender Antrag wurde Ende 2012 dem Gemeinderat vorgelegt und im März 2013 diskutiert und zugestimmt. Die Verwaltung wurde beauftragt, entsprechende Zonen zu identifizieren.

In der nächsten Phase wird nun durch die Verwaltung auch für Hechendorf eine entsprechende Machbarkeitsstudie auf Einrichtung von Tempo-30-Zonen durchgeführt. Es wird erwartet, dass dies deutlich schneller gehen wird, da nun die entsprechenden Regularien zu Einrichtung dieser Verkehrsberuhigungszonen bekannt sind.

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Martin Dameris

Der nachfolgende Leserbrief bezieht sich auf

„Der große Klimabluff“ (vom 8. Januar 2016), nur im Internet auf der SZ-Seite: Http://www.sueddeutsche.de/wissen/2.2207umwelt-handeln-statt-visionen-1.2806540

und Dobrindt bremst Gabriel aus SZ. Vom 16.01.2016, Seite 25.

In dem SZ-Artikel „Der große Klimabluff“ (8. Januar) wird sehr treffend dargestellt, dass generell zwar die Ergebnisse des Klimagipfels als Erfolg angesehen werden, dass es aber mit der Umsetzung durch entsprechendes Handeln hapert. Die gestellte Frage in der Überschrift des SZ-Artikels, ob der Klimagipfel „zu Recht“ als Erfolg gefeiert werden darf, kann aus Sicht der Klimaforschung mit einem klaren „JA“ beantwortet werden. Die Ziele sind richtig, aber nun ist es notwendig, entsprechende Handlungsstrategien zu entwickeln. Die Bundesregierung und allen voran Bundeskanzlerin Merkel war und ist immer in der ersten Reihe zu finden, wenn es darum geht, Ziele zur Energiewende und zum Klimaschutz zu formulieren. Aber diesen großen Ankündigungen folgt meistens nur Ernüchterung! Weiterlesen

ernst_deiringer_150 Ernst Deiringer

Unser SPD-Ortsvereinsmitglied Ernst Deiringer ist in der Gemeinde Seefeld längst als ökologisches Gewissen bekannt. Neben seinem Engagement im SPD-Ortsverein ist Ernst Deiringer auch noch in anderen Organisationen umweltschützerisch tätig, so zum Beispiel im „Energiewendeverein“. Dieses langjährige Engagement trägt mehr und mehr Früchte und wird inzwischen auch überparteilich gewürdigt und unterstützt. Bei der letzten Gemeinderatssitzung sprach unser SPD-Gemeinderatsmitglied Prof. Dr. Martin Dameris, seines Zeichens Meteorologe und Klimaforscher, Ernst Deiringer seinen Dank aus, und die anderen Gemeinderatsmitglieder demonstrierten ihre Unterstützung, indem sie die Fortsetzung des Förderprogramms für Hausbesitzer in Sachen Dämmung und damit Klimaschutz mit ihrer Stimme unterstützten.

martin_dameris Prof. Dr. Martin Dameris

Wir, als SPD-Ortsverein, freuen uns sehr darüber, vor allem auch vor dem Hintergrund der Klimaschutzkonferenz, die aktuell  mit ungewissem Ausgang in Paris ihrem Ende entgegengeht. Ernst Deiringers  und Martin Dameris‘ beständiges Engagement für den Klimaschutz zeigt, dass man in seinem direkten Umfeld viel bewegen kann.

Näheres entnehmen Sie bitte unten stehendem Artikel von Hanna von Prittwitz, erschienen im „Starnberger Merkur“ vom 10.12.2015.

Erweitertes Förderprogramm geht in die nächste Runde

Text von Hanna von Prittwitz, erschienen am 10.12.15 im „Starnberger Merkur“

Artikel von: Marion Koppelmann

Ein Paradigmenwechsel ist unabdingbar!

Bei der derzeitigen politischen Großwetterlage zwingen einen die aktuellen Ereignisse fast dazu, „darauf zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange“, statt sich auf die Lokalpolitik zu konzentrieren. Allerdings machen es sowohl der neueste Koalitionsbeschluss zur Flüchtlingspolitik als auch der Beschluss der Malta-Konferenz vom 11./12.11.2015 schwer, sich als Außenstehender eine fundierte Meinung zu bilden und konkrete Kritik zu üben.

Und trotzdem: Im Koalitionsbeschluss sind die Transitzonen vom Tisch. Stattdessen sollen sogenannte Aufnahme-Einrichtungen zum selben Zweck eingeführt werden. Das Gesamtkonzept und dessen Funktionsfähigkeit scheinen mir aber nach wie vor unklar. Die 5-Punkte-Grundlage als Grobkonzept, die weiter unten im Artikel „Denkanstöße in Sachen Transitzonen“ vom 30.10.2015 vorgeschlagen wurden, würde ich daher noch für relevant halten, um möglichst viele Flüchtlinge schon beim Grenzübertritt zu registrieren und sie somit schnellstmöglich und menschenwürdig weiter zu betreuen. Ich kann allerdings nicht erkennen, dass das mit dem Koalitionsbeschluss erreicht wird. Doch vielleicht sind dazu in den üblichen Medien bislang zu wenig Einzelheiten bekannt geworden.

Mittel- bis langfristig gesehen finde ich den Beschluss von Malta aber fast noch weniger zielgerichtet. Afrikanischen Staaten sollen 1,8 Mrd. Euro dafür geboten werden, dass sie junge Menschen davon abhalten, ihr Glück in Europa zu suchen. Oder will man sie damit bestechen? Denn wie soll mit dieser kleinen Summe eine Infrastruktur aufgebaut werden, die hilft, Menschen in Lohn und Brot zu bringen? Sollen die Leute etwa mit militärischer Gewalt von einer Flucht abgehalten werden, während sich korrupte Staatschefs das Geld in die eigene Tasche stecken?

Ohnehin gibt es Länder, in denen die Emigration Teil ihrer Kultur ist, wie etwa in Mali. Rund vier Millionen Malier leben im Ausland (200.000 davon in Europa). 2014 überwiesen sie mehr als 900 Millionen Euro an ihre Verwandten in der Heimat (DER SPIEGEL, Nr. 48, 19.11.2015) und trugen damit in erheblichem Maß zum Volkseinkommen bei.

Kein Zweifel: Es muss etwas geschehen, damit die Menschen keinen Grund mehr haben, ihr Land zu verlassen. Auch dazu hat man sich während der Konferenz in Malta hehre Ziele gesetzt. Nur scheinen manche afrikanischen Staaten wenig geneigt, selbst ihren Teil dazu beizutragen. (z.B. SZ vom 13.11.2015)

In dem Zusammenhang sei an folgende Aussage des Afrika-Beauftragten der Bundesregierung, Günter Nooke (CDU), von Nov. 2014 erinnert: „Man sollte mit Wirtschaftsverhandlungen [etwa Freihandelsabkommen wie EPA zwischen EU und afrikanischen Ländern] nicht kaputt machen, was man auf der anderen Seite als Entwicklungsministerium versucht aufzubauen.“ (aus Zeit-Online)

Stattdessen: „Handelspolitik ist die Flüchtlingspolitik der Zukunft“, wie es der bayerische evangelische Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Bedford-Strohm auf dem Evangelischen Kirchentag in Stuttgart 2015 während einer TTIP-Diskussion mit Sigmar Gabriel sagte. Sie müsse das Interesse zur Überwindung der Armut auf der Welt zum Ziel haben.

Wie bisher vor allem in geopolitischen und strategischen Einflusssphären zu denken, wäre viel zu wenig. Bei Handelsabkommen wie TTIP etwa geht es um langfristige Vereinbarungen und Zusammenarbeit zwischen den Kontinenten, da müsste man jetzt schon die Weichen so stellen, dass weltweit der Frieden durch die Zufriedenheit der Menschen gefördert wird, indem man sie in die Lage versetzt, sich im eigenen Land ein Auskommen zu erarbeiten.

Doch wie kann man das gestalten? Mir als naivem Außenstehenden erscheint ein Paradigmenwechsel in der Entwicklungshilfe erforderlich.

Paradigmenwechsel

Im Rahmen von Handelsabkommen (EPA, TTIP, CETA, etc.) sollten EU, WTO, IWF, UNO, USA, etc. mittel- bis langfristig Vorgaben für Industrieunternehmen schaffen, mit denen diese dazu gebracht werden, Produkte möglichst in dem Land herzustellen, in dem auch die notwendigen Rohstoffe dafür gewonnen werden. Dabei müssten selbstverständlich alle geltenden Vorschriften bzgl. Arbeitsrecht (ILO), sozialen Standards, Umweltschutz, etc. sowie zukünftige diesbezügliche Verbesserungen umgesetzt werden.

Folgende Schritte wären ein Anfang:

1. Man müsste den Herstellungsort so wählen, dass die Wegstrecken und Transportgewichte unterschiedlicher Rohstoffe logistisch auf ein Minimum optimiert werden. Auf Dauer würden so immer mehr qualifizierte Arbeitsplätze in den Rohstoff fördernden Ländern entstehen. Nicht zuletzt wäre die ortsnahe Produktion ein Beitrag zur Reduktion der Klimaerwärmung.

2. Auch sollten Produkte wieder vermehrt dort produziert werden, wo sie einen Markt finden, um so ebenfalls Transportwege zu sparen. Unter Umweltschutzaspekten (mit entsprechenden finanziellen Auflagen bei Verstößen dagegen) müsste es günstiger werden, dieselben Produkte wieder an verschiedenen Standorten in unterschiedlichen Erdteilen zu produzieren.

3. Konzepte, Herstellungspläne und Software von den (Mutter-)Firmen müssten per Internet zu den Produktionsstätten gelangen. Dies wird ja auch jetzt schon praktiziert, z.B. bei VW und BMW mit Fabriken in den USA und Südamerika.

4. Konferenzen unter den Firmenangestellten auf den verschiedenen Kontinenten müssten weitgehend über audiovisuelle Telekommunikationsmedien geschehen, um den Geschäftsvielfliegerverkehr einzudämmen.

5. Multiplikatoren schaffen: Es gibt in der sogenannten Dritten Welt genügend Länder, in denen bereits aktuell High-tech-Projekte zeigen, dass man dort technisch in der Lage ist, solche Konzepte umzusetzen. Die entsprechenden Firmen könnten nach einer gewissen Anlaufphase als Multiplikatoren für Firmen in den Nachbarländern fungieren.

Ziele & Kosten

Dritte-Welt- und Schwellenländer hätten so wesentlich bessere Chancen, gegenüber den dominanten Industrieländern aufzuholen. Sie würden Know-how erwerben und zu echter marktwirtschaftlicher Konkurrenz beitragen. Wesentliches Ziel sollte sein, in den Ländern der Dritten Welt die Armut und Arbeitslosigkeit so weit zu reduzieren, dass die Menschen dort keinen Anlass mehr haben, ihr Land zu verlassen.

Natürlich gäbe es bei solchen Konzepten auch Verlierer. Aber auslaufende Geschäftsmodelle gab es in der freien Marktwirtschaft schon immer. Auch dürften Investoren ihre vermeintlich entgangenen Gewinne nicht vor sogenannten Schiedsgerichten geltend machen können. Nicht zuletzt muss mit dem sehr oft praktizierten Vorgehen Schluss gemacht werden, Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren, sowohl national als auch global.

Damit die Unternehmen trotzdem noch gewillt wären, ein Risiko einzugehen, müsste die Förderung das Konzept ausreichend verlockend machen. Selbstverständlich wird das Geld kosten. Aber wie viel wird es erst kosten, wenn man nicht umdenkt, sondern durch handelspolitische Fehlentscheidungen weiter dafür sorgt, dass weltweit Abermillionen Menschen durch Wirtschaftskrisen und Klimakatastrophen, durch Krieg und Terror zu Flüchtlingen werden?

Dr. Sven Nissen-Meyer

Lektoriert und ins Netz gestellt von: Marion Koppelmann

In Sachen „Flüchtlinge“: Können Transitzonen bzw. „Hotspots“ überhaupt funktionieren?

In der bisherigen Diskussion über Transitzonen ist mir nicht klar, wie sie organisatorisch, logistisch und mengenmäßig gehandhabt werden sollen. Ein paar Eckpunkte glaube ich verstanden zu haben:

Asylbewerber kommen direkt nach (oder direkt vor) dem Grenzübertritt in diese Zonen. Sie werden dort mit Fingerabdruck registriert und stellen ihren Antrag auf Asyl. Innerhalb weniger Tage — im besten Fall zwei — soll durch kompetente Prüfer entschieden werden, ob der Bewerber gleich zurück- oder zu einem Lager weitergeschickt wird. Dort soll sein Antrag dann im Detail geprüft und beschieden werden. Das kann drei bis sechs Monate dauern, heißt es.

Unter dieser Prämisse stellt sich die Frage, wie der „Durchfluss“ an Menschen durch eine Transitzone funktionieren soll? Nach einem eingeschwungenen Gleichgewichtszustand muss die gesamte Abflussgeschwindigkeit an Bewerbern so groß sein wie die Zuflussgeschwindigkeit, sonst gibt es innerhalb der Transitzone einen Flaschenhals, in dem die Menschen selbstverständlich nicht komprimiert werden können! Um das Ganze zu bewerkstelligen, müssen daher sehr, sehr viele Prüfer rund um die Uhr eingesetzt sein.

Beispiel: Angenommen pro Tag kommen 4.320 Menschen an (3 Flüchtlinge pro Minute x 60 Minuten x 24 Stunden). Unter der obigen Annahme, dass man im besten Fall innerhalb von 2 Tagen die Anträge bearbeiten könnte, und die Menschen danach entsprechend weiterverteilen oder zurückschicken, kämen trotzdem jeden Tag weitere 4.320 Menschen hinzu, deren Anträge ebenfalls zu bearbeiten wären. Um den dadurch entstehenden „Flaschenhals“ abzuarbeiten, müssen täglich gleich viele Menschen das Lager verlassen wie neue ankommen. Pro Ausgang ist eine Ausgangsgeschwindigkeit von 1 Menschen pro 48 Stunde zu erreichen. D.h. man braucht 48 Stunden x 60 Minuten mal 3 Menschen pro Minute gleich 8.640 Ausgänge, um den Eingangsfluss von 3 Menschen pro Minute auszugleichen! Die Ausgänge müssen mit 4,2 kompetenten Prüfern pro Ausgang im 24/7 Schichtbetrieb (inkl. Wochenenden und Feiertagen), d.h. mit 8.640 x 4,2=36.288 Prüfern besetzt sein. Und das auch nur unter optimalen Bedingungen bei der Bearbeitung der Anträge und dem Gesundheitszustand der Menschen. Ob ein Prüfer mehrere Anträge parallel bearbeiten kann, weiß ich nicht. Gegebenenfalls könnte dadurch die Zahl der Prüfer und der Ausgänge vermindert werden, vielleicht auf ein Viertel, wer weiß? Aber die Zahl der Prüfer (wohlgemerkt pro Transitzone!) ist immer noch unrealistisch hoch.

Daher erscheint mir dieses Regierungskonzept zum Scheitern verurteilt, weil es nicht praktikabel ist. Oder unterliege ich damit einem Denkfehler?

Eine effektivere und menschenwürdigere Lösung wäre folgende:

1: Erstellen von bundesweit oder besser EU-weit einheitlich abrufbaren Datenbanken für die registrierten Asylbewerber. Dies ist in Zeiten des Internets ohne weiteres schnell realisierbar, bei gutem Willen!

2: Bei Grenzübertritt (an deutschen bzw. EU-Außengrenzen) findet die Registrierung der Asylbewerber per Fingerabdruck statt (ggf. auch mit Name und Herkunft, wenn diese nachweisbar sind). Damit der Vorgang praktisch „im Vorbeigehen“ erfolgen kann, werden keine weiteren Daten erhoben.

3: Bei der Registrierung wird sofort ein Interimsausweis ausgestellt, der nur auf den Eintrag in der Datenbank verweist, ohne weitere Angaben. In den Transitzonen wären keine Prüfer oder Entscheider nötig.

4: Einrichtung von vielen dezentralen, kleinen Aufnahmestellen im jeweiligen Bundesland bzw. in der EU, zu denen übergreifend organisiert die Bewerber gleich nach der Registrierung unter menschenwürdigen Bedingungen geleitet werden.

5: In den dezentralen, kleinen Aufnahmestellen würde die ganze Prüfung und Aufnahme mit Namen, Geburtsdatum, Heimatland, gegebenenfalls mit Ausstellung eines Reiseausweises für Flüchtlinge nach Artikel 28 der Genfer Flüchtlingskonvention geschehen, oder aber die Rückreise eingeleitet. Nur dort wären Entscheider nötig. Diese Prüfung kann 2 Tage bis 3-6 Monate dauern, je nach Komplexität des Falles.

Wenn die Transitzonen nicht absichtlich als reine Abschreckung dienen sollen, wäre m.E. dieser Vorschlag mit den nötigen Voraussetzungen möglich.

Sinngemäß ist dieses Schreiben als Leserbrief im Münchner Merkur „Online“ erschienen unter:

http://www.merkur.de/lokales/leserbriefe/titelseite/seehofer-merkel-5671373.html

Es wurde ebenfalls sowohl an das Bayerische Innenministerium als auch an den SPD-Fraktionsvorsitzenden Markus Rinderspacher verschickt, in der vagen Hoffnung, dass er für den bayerischen parteiübergreifenden Runden Tisch am 30.10.2015 als Input dienen kann.

Dr. Sven Nissen-Meyer

Lektorat: Marion Koppelmann